Mittwoch, 29. Oktober 2008

Neurolinguistisches Programmieren (NLP)

NLP ist eine kleine, aber wirksame, auch unter Sportlern bekannte Methode, um körpereigene neurologische Reiz-Reaktionsketten in gewünschte Bahnen zu lenken. Es bilden und stärken sich neue neuronale Ablaufketten, welche das ursprüngliche mentale Problem verschwinden lassen. Die Methode kann autodidaktisch angewandt werden. Die unten stehende Anleitung erklärt die korrekte Reihenfolge, die konkrete Ausgestaltung ist jeder Person selber überlassen. 
Im Internet findet sich unter NLP viel Humbug, um die Leute irrezuführen und abzuzocken. Zugleich habe ich das früher zur Verfügung gestellte brauchbare Infomaterial dort nicht mehr auffinden können. Deshalb habe ich das Vorgehen, in erster Linie dank erfolgreicher selbst angewandter Durchführung, hier nochmals festgehalten. 

Es kann störende Situationen im Leben geben, die nur durch eigene Verhaltensänderungen verändert werden können. Doch oft steht die Angst als mentale Schwelle dazwischen, was die erwünschte Veränderung beinahe unmöglich erscheinen lassen kann. Dies kann beispielsweise die Absetzung eines Medikaments betreffen (in Absprache mit dem Arzt/der Ärztin). Bereits erfolglose Versuche haben ein innerkörperliches Reaktionsmuster geschaffen, wo beim Gedanken an die Absetzung Erinnerungen an das bereits erfahrene Scheitern wach werden und Angst ausgelöst werden kann. 
Die Gründe für die Angst können generell ganz unterschiedlich sein. Es muss für die Person jedoch einen echten, natürlichen Grund geben, die Situation verändern zu wollen, damit NLP wirken kann. 

1. Analyse: Warum möchte ich meine Situation verändern? Was ermöglicht mir die vollzogene Veränderung? Was konkret muss sich ändern? Welche konkrete Angst wird beim Gedanke an die Veränderung ausgelöst (z.B. Erneutes Scheitern, z.B. bedingt durch Schlafprobleme und allfälliger Rückfallgefahr (Schlafmedikamente machen auch abhängig, zumindest mental)? 

2. Hineinversetzen in die bekannte Angst: Denken Sie bewusst an die erwünschte Veränderung und was ihr bis anhin im Wege stand. Ihr Körper erinnert sich an die bisherige diesbezügliche Erfahrung, was die Angst erfahrenermassen auslöst. Versuchen Sie nicht, der Angst zu fliehen oder sich abzulenken. Nehmen Sie das Gefühl eine Zeitlang bewusst wahr, am besten mit geschlossenen Augen. 

3. Positiver Zielzustand: Stellen Sie sich einen erwünschten Zielzustand vor, bei welchem Sie sicher sind, dass er Ihnen bei Erreichen grosse Freude bereiten wird, quasi als Belohnung für das Erreichen Ihres Ziels. Vielleicht haben Sie eine neue Tätigkeit kennengelernt, welche Sie zu Ihrem Hobby machen wollen, unabhängig des Erfolgs des NLP? Bei mir war es die erste Fahrt mit dem Faltboot auf dem nahegelegenen See. Die Belohnung machen Sie für sich alleine, geniessen Sie diese dann auch alleine. So ist der Erfolg des NLP nicht von Anderen abhängig (Erzählen Sie auch besser erst davon, nachdem Sie damit erfolgreich waren, um sich nicht unnötig unter Druck zu setzen). Schwelgen Sie nun in der Freude, welche Ihnen die Vorstellung des Zielzustands macht. 

4. Anker setzen: Während dem Schwelgen in der positiven Emotion setzen Sie den Anker, indem Sie beispielsweise zwei Finger aneinanderpressen oder sonstwas, was Sie beliebig, später im Alltag unbemerkt zwecks Abrufen des NLP-'Programms' wiederholen können. Halten Sie die Ankersetzung ca. 1 Minute und bleiben Sie in der Vorstellung bei Ihrer Belohnung. In dieser Zeit koppelt sich die Emotion mit dem Anker. Die Koppelung wird als Basis ihres NLP gespeichert. 

5. Versetzen Sie sich nun wieder in den aktuellen Zustand und was Ihnen dabei Angst macht (siehe Punkt 2.) Setzen Sie dann Ihren Anker wiederum ca. 1 Minute ein - es entsteht die neuronale Zusatzkoppelung Angst-Basis des NLP. Dabei beginnt sich salopp gesagt die Angst langsam durch die an den Zielzustand gekoppelte Freude zu ersetzen. 

6. Wiederholen Sie 5. noch ein- zweimal, so haben Sie bereits die ersten Verstärkungen des neuronalen Neufundaments. Nachher aber unbedingt wieder lassen, nicht dass Sie noch wegen einer Zwangs-Neurose zum Fachmann oder zur Fachfrau gehen müssen ;-)! 

7. Immer dann, wenn die bekannten, störenden Gedanken auftauchen bzw. die störende Angst, rufen Sie kurz Ihren Anker ab und das 'Programm' läuft inkl. positiver Verstärkung ab. So werden Sie nicht weiter von Angst und Gedanken darum abgelenkt, das Thema ist wie per Knopfdruck gleich wieder erledigt. Die neuen Synapsen werden durch die Wiederholung immer wirksamer. Irgendwann hat sich die Angst im wahrsten Sinne des Wortes ausgewachsen.  

Sie haben jetzt ein sicheres Fundament Ihres NLPs. Um Ihren Körper an den bevorstehenden Zielzustand zu erinnern, können Sie auch eine Zeichnung des Zielzustandes machen. Reminder können verstärken, Sie wissen wohin Sie (vor allem unbewusst) arbeiten. Sie beginnen mit Ihrem Veränderungsvorhaben. 

8. Nach Erreichen Ihres Veränderungsziels belohnen Sie sich gemäss Ihres positiven Zielzustands zu Beginn.